- 4910 a -

1330. Januar 13. Breslau.

in oct. epiph.

Vor den gesetzten Richtern Archidiakon Heinrich und Magister Arnold von Protzan schwört Seidelmann, Prokurator des Pfarrers von Kostenblut, in Gegenwart des Pfarrers Jakob von Schöbekirch auf das Evangelium in die Seele des Pfarrers Heinrich von K., dass er glaube, eine gerechte Sache gegen den Pfarrer von Sch. in Sache der Zehnten zu vertreten, dass er, gefragt, nicht verhehlen werde, was er für wahr glaube, und dass er falsche Beweisführungen und Termine sowie Verschleppungen in betrüglicher Absicht nicht gebrauchen werde; darauf erhebt er noch einmal Einwendungen gegen die Glaubwürdigkeit der vom Pfarrer von Sch. vorgebrachten Zeugen und deren Aussagen. Deshalb bäte er, denselben namens seiner Kirche gemäss dem Klageantrage und in die Kosten zu verurtheilen. Alsdann legt der Pfarrer von Sch. eine Urkunde des Bischofs Johann über die Gründung der Kirche zu Sch. vom 20. April 1301 (cf. Reg. 2631) vor und replicirt gegen die Einwendungen des Pfarrers von K., weil diese nicht die Wahrheit enthielten, weder nach dem Recht, noch nach dem Thatbestand, desgleichen protestirt er in umständlicher Begründung gegen die vom Pfarrer von K. vorgebrachten Urkunden und Personen. Die Richter beraumen darauf einen neuen Termin an für beide Theile zum Beweis für die Einwendungen und für den Pfarrer von K. zur Widerlegung der vom Pfarrer von Sch. vorgelegten Urkunde auf den 27. Februar (tercia fer. hora tercia post domin. Invocavit).

Prozessrotulus des Vincenzstifts 197 b.


Codex Diplomaticus Silesiae, Bd. 22, 1903; Regesten zur schlesischen Geschichte, 1327 - 1333. Herausgegeben von C. Grünhagen und C. Wutke.